Die Gin Herstellung

Die Ursprünge des Gins liegen in den Niederlanden und Belgien. Hier wurde schon vor gut 400 Jahren eine Spirituose namens Genever hergestellt. Sie gilt als Mutter des Gins. Genever war ein Gemisch aus Getreidealkohol, viel Wacholder und anderen Gewürzen. Und genau das ist Gin heute in den meisten Fällen immer noch. Ein Brand aus in Neutralalkohol eingelegten Kräutern, Gewürzen und anderen Pflanzen.



Die Basis der Gin Herstellung

Der Neutralalkohol hat in der Regel eine überzeugende Stärke von 96 % alc. Häufig wird er aus Getreide gewonnen. Er kann aber grundsätzlich aus allen Agrarprodukten hergestellt werden. Dementsprechend gibt es auch Gins auf Wein-, Apfel- oder Zuckerrübenbasis. Der Alkohol wird mit geeignetem Wasser auf eine moderate Stärke von etwa 45 – 55 % alc. eingestellt.

Wie kommt der Geschmack in den Gin

Im nächsten Schritt werden die sogenannten Botanicals mit dem Alkohol vermählt. Um den Geschmack der Kräuter, Gewürze, Früchte und anderer Pflanzenteile in die Flüssigkeit zu bekommen gibt es drei verschiedene Methoden.



Mazeration

Die gängigste Methode, die Aromen aus den Pflanzen auf das Alkoholwassergemisch zu übertragen, ist die Mazeration. Hierbei werden die Botanicals in den Alkohol eingelegt. Der Alkohol entzieht dann die Aromen. Der Vorgang kann für die jeweiligen Botanicals mal mehr, mal weniger Zeit in Anspruch nehmen. Einige Gin Macher legen deswegen die einzelnen Botanicals für unterschiedliche Zeiträume in den Alkohol ein.



Perkolation

Die Perkolation funktioniert ähnlich wie das Prinzip einer Filterkaffeemaschine. Die Botanicals werden in ein Sieb gelegt und der Alkohol fließt darüber. Bei dem Prozeß hat die Flüssigkeit nur den nötigsten Kontakt zu den Botanicals und entzieht so nur die gewünschten Aromen. 



Digestion (Heißauszug)

Die Methode, die sich bei großen industriell produzierenden, wie auch bei kleinen handwerklich arbeitenden Gin Machern einer gewissen Beliebtheit erfreut, zeichnet sich durch ihre relativ einfache Handhabung aus. Die Botanicals werden in einem Geistkorb in die Brennblase oder -säule gehängt. Während der Destillation zieht dann der Alkoholdampf auf seinem Weg durch den Geistkorb die Aromen aus den Botanicals.

Die Botanicals

Nachdem geklärt ist, wie der Geschmack in den Gin kommt, wenden wir uns den einzelnen Botanicals etwas intensiver zu. Der wichtigste Geschmacksgeber im Gin sollte immer Wacholder sein. Daneben gibt es unzählige weitere Pflanzenteile, die mit ihrem Geschmack zum Gesamtbild eines Gins beitragen können. Gin Produzenten können heute aus einer Vielfalt von mehr als 200 verschiedenen Botanicals auswählen. 



Hier einige gängige Beispiele: 

  • Koriandersamen
  •  Orangen-, Zitronen- und Limettenschalen
  •  Anis
  •  Ingwer
  •  Muskat
  •  Süßholz
  •  Kubebenpfeffer
  •  Zimt
  •  Kardamon
  •  Angelikawurzel
  •  Veilchenblüten
  • Gurke 

Hier einige ungewöhnliche Beispiele: 

  • Zistrose
  • Olive
  • Mate
  • Edelweiß
  • Hopfendolden
  • Yuzu
  • Grüner Tee
  • Salz



Durchschnittlich landen um die zehn Botanicals im Gin. Es gibt extreme Beispiele mit nur zwei Botanicals (Brick Gin) aber auch Vertreter, die mehr als 90 Zutaten in ihrem Gin vereinen (Black Gin). 



Nachdem die Botanicals mittels der oben beschriebenen Methoden ihren Weg in die Spirituose gefunden haben, wird das flüssige Zwischenprodukt mit Wasser auf die gewünschte Trinkstärke “eingestellt”. Gin muss mindestens 37,5 % alc. haben. Doch meist hat guter Gin mehr als 40 % alc. Werte um die 47 % alc. sind keine Seltenheit. Eine Lagerung in Stahltanks gibt dem fast fertigen Gin noch den letzten Schliff, bevor er schließlich in Flaschen abgefüllt wird.

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