Rhum Agricole
Es ist schwierig Rum in Schubladen zu packen. Höchstens geographische Herkunft kann vage helfen, die unterschiedlichen Stile zu unterscheiden oder mehrere Rums zu einer Kategorie zusammenzufassen. Ein Rhum Jedoch macht es uns bei dieser Sortierung einfach. Der Rhum Agricole. Er fordert ganz explizite Vorgaben von den Rummachern, die ihr Produkt schließlich so nennen wollen. Doch was ist eigentlich Rhum Agricole? Wo kommt er her und was unterscheidet ihn von anderen Rums?
Wie wird Rum eigentlich gemacht?
Ursprünglich wurde Rum aus Rohrzuckermelasse hergestellt. Diese fällt bei der Raffination von Kristallzucker an. Schon im 16. Jahrhundert wurde die Melasse vergoren auch schon zu einer Spirituose gebrannt. Das blieb auch gut 250 Jahre lang so. In der Karibik und Mittelamerika wurde Zucker aus den Rohrzucker Pflanzen gewonnen. Dabei entstand Zuckermelasse, aus der dann wiederum Rum gewonnen wurde.
Frankreich brauchte plötzlich keinen Rohrzucker mehr
Diese Produktionskette wurde jedoch unterbrochen, als Napoleon 1806 die Kontinentalsperre gegen das Vereinigte Königreich verhängte. Die wirtschaftliche Blockade hatte zur Folge, dass der Import von Übersee Zucker sehr viel teurer wurde. Davon wiederum profitierte die erst kurz zuvor als lukrativ anzubauende Zuckerrübe. Die lief dem schwer heranzuschaffenen Rohrzucker aus Übersee schnell den Rang ab. Die Franzosen begannen ab 1806 die Zuckerrübe im großen Maßstab zu kultivieren. Die Zuckerproduktion aus der RÜbe in Europa war natürlich viel kostengünstiger, als der Zucker aus der Karibik. Daraufhin brach die Rohrzucker Produktion in den französischen Übersee Kolonien zusammen.